Es geht um Fahrradtouren zur Stätten, die mit
der Nürnberger Fahrrad-Geschichte zu tun haben.
Nachdem von der einst berühmten Nürnberger Fahrrad-Industrie im Stadtbild kaum mehr etwas zu sehen ist,
sollen die Touren in Erinnerung bringen, wo welche Unternehmen ihren Standort
hatten und interessante Details zur Firmengeschichte erzählen.
Das Projekt besteht aus zwei Teilen:
1. Einem Buch, in dem die einzelnen Stationen bebildert und beschrieben sind,
2. Der Durchführung entsprechender Fahrradtouren unter sachkundiger Führung.
Die erste Tour führt vom Rosenaupark entlang der Fürther Straße bis zur Stadtgrenze Nürnberg/Fürth und hat 28 Stationen.
Dazu gehören neben den früheren Standorten der bekannten Nürnberger Fabriken Hercules, Triumph
und Mars auch weniger bekannte wie Splendid, Panzer, The Premier Cycle Company oder Sirius.
Außerdem gibt es Informationen zu Firmen, die Fahrradzubehör herstellten, zu Fahrradhandlungen,
Wirtshäusern mit Bezug zum Fahrrad und Einiges mehr.
Ein Beispiel: Station 8 in der Eberhardshofstr. 10 a sind die Panzer Fahrrad-Werke,
von denen es in einer Publikation von 1899 hieß:
Die Nürnberger Panzer Fahrrad-Werke D. Klein & Söhne bestehen seit dem 1. August 1897
und befinden sich in der Eberhardshofstraße, unweit der Fürther Straße.
Sie verfügen über einen Dampf- und einen Gasmotor von 20 PS und erzeugen mit 70-100 Arbeitern
jährlich an die 2-3000 Fahrräder, die auch nach der Schweiz, nach Holland und dessen Kolonien,
nach Russland und der Türkei ausgeführt werden. Für das österreichische Geschäft
besitzt die Firma eine Filial-Fabrik in Brünn in Mähren.
Aus dem Jahr 1899 stammt die folgende Werbeanzeige der Panzer-Fahrrad-Werke, Nürnberg:
Sie ist einer Publikation entnommen, die den Titel trägt:
„Praktisches Handbüchlein für die Radfahrer und Radfahrerinnen in Nürnberg und Fürth und solche, die es werden wollen.“
Obwohl die Panzer Fahrrad-Werke gut aufgestellt schienen, verschwanden sie schon nach wenigen
Jahren wieder von der Bildfläche. Die 1898/99 einsetzende Fahrradkrise bedeutete für sie das Ende.
Im Frühjahr 1901 wurden die Restbestände verramscht.